♥BR♥ Red Riding Hood - Sarah Blakley-Cartwright & Davis Leslie Johnson

Deutsch
Original
Deutsche Ausgabe

Erschienen: Februar 2011
Seitenzahl: 296
Verlag: cbt
Broschiert: 12,99€
Taschenbuch: 7,99€
Kindle: 9,99€



Kurzbeschreibung

Er tötet andere, sie will er lebend

Zehn Jahre ist es her, dass Valeries Kindheitsfreund Peter verschwand und Valerie beim nächsten Vollmond einem Werwolf gegenüberstand – und von diesem verschont wurde. Nun ist Peter wieder da, und als sie ihn wiedersieht, packt die jetzt siebzehnjährige Valerie dieselbe wilde Leidenschaft wie dereinst. Zwar ist sie dem wohlhabenden Henry Lazar versprochen, aber Valerie würde alles dafür tun, um Peter nicht wieder zu verlieren. Doch dann wird am Tag nach Vollmond der leblose Körper eines jungen Mädchens gefunden. Kratzspuren und Bisse sprechen eine eindeutige Sprache: Der Werwolf ist zurück, und er hat sich ausgerechnet Valeries Schwester Lucie geholt. Alles deutet darauf hin, dass der Wolf allein wegen Valerie gekommen ist und nicht ruhen wird, bis er auch sie in seiner Gewalt hat…

Zur Aufmachung

Mir gefallen eigentlich beide Aufmachungen sehr gut. Beide sind auf jeden Fall viel zu schön für so ein Buch...

Zum Buch

Ich eklär' mal kurz die Zusammenhänge zwischen Buch und Film und zu welchem Zeitpunkt ich was gesehen/gelesen/erfahren habe: 
Das Vorwort ist geschrieben von Catherine Hardwicke (wie auch zigtausendmal unterstrichen wird), der Regisseurin von Twilight. Ich dachte mir nur: Musst du das jetzt lesen? Nein.
Ich fing dann also an mich in die Geschichte reinzulesen... und hab mich gewundert. Das Buch ist nämlich total seltsam geschrieben. Die Szenen switchen ständig fast wie in einem Film. Und da habe ich mich dann gefragt, wieso das Buch von ZWEI Autoren geschrieben ist. Tcha das liegt daran, dass der EINE Autor, ein Drehbuchautor ist. Und das ließ mich dann doch das Vorwort lesen, in dem Catherine erklärt, dass Sarah Blakley-Cartwright gar nicht wirklich die Idee zu dieser Geschichte hatte, sondern nur den Film zu einem Buch gemacht hat. Was natürlich das Mysterium des seltsamen Schreibstils erklärt.
Daraufhin hab ich mir dann den Film angesehen und musste leider feststellen, dass Sarah in ihrem Buch nur sehr wenig verändert hat. Die Wortlaute sind genau die selben wie auch im Film. Es gibt einige Ausnahmen, zu denen ich aber erst später nochmal was schreibe.
Jedenfalls hätte ganz ohne Spaß auch ich dieses Buch schreiben können und es wäre nicht schlechter gewesen als das, was hier geschrieben wurde, weil Sarah sich nur den Film ansehen musste, bzw. das Script lesen musste und dazu dann ab und an schreiben musste, was dieser oder jener Charakter gerade denkt oder fühlt. Dabei benutzt sie eine Schreibweise, die mir bisher in Jugendromanen noch nicht unter gekommen ist. Der Leser erfährt nämlich Dinge über das Innenleben mehrerer Personen gleichzeitig. Und das stört bei diesem Buch doch arg, weil: Es geht in dem ganzen Buch eigentlich hauptsächlich darum, dass ans Licht kommen soll, wer der Werwolf nun ist. Aber man kann im Laufe des Buches die meisten Personen, die später noch verdächtigt werden, ausschließen, da man an deren Gedanken schon erkennen konnte, dass sie nicht der Wolf sind. Im Film war das natürlich anders, aber im Buch wusste man schon wer NICHT der Wolf ist.
Ok, kommen wir zu den Veränderungen:
Zu Beginn des Buches wurden einige Szenen und Fakten hinzugefügt. Erst einmal kommt Peter im Film nicht plötzlich wieder sondern ist schon die ganze Zeit dort. Was ich deutlich besser fand. Es war nämlich reichlich unnachvollziehbar, warum Valerie Peter liebt. Wenn man jemanden 10 Jahre nicht gesehen hat, dann kann man ihn nicht immer noch lieben. Außerdem war Valerie sieben (!!!) Jahre alt, als Peter verschwand und dann erzählen die in der Kurzbeschreibung was von "wilder Leidenschaft", die Valerie erneut packt. Ich weiß zwar nicht in was für einer Welt die dort leben, aber normalerweise empfindet ein siebenjähriges Mädchen keine wilde Leidenschaft für einen Jungen.
Ein weiterer Unterschied ist, dass Lucie in einigen Szenen vorkommt. Das Buch beginnt also nicht mit Lucies Tod, sondern einige Zeit zuvor. Allerdings gewinnt man Lucie nicht wirklich gern, was ihren Tod, der nach dem ersten Drittel des Buches stattfindet, auch nicht allzu schlimm macht.
Was mich dann gewundert hat, war, warum ein Drittel des Buches etwa den ersten 15 Minuten des Filmes entspricht. Das klärte sich dann aber erst fast zum Ende des Buches.
Mittendrin war verändert, dass man etwas, das im Film erwähnt wurde, im Buch nicht erfuhr. Das hat damit zu tun, dass das Buch nicht mit der Aufklärung, wer denn jetzt der Werwolf ist, endet, wie es logisch gewesen wäre und im Film auch getan wurde, sondern es endet total offen und zwar damit, dass Valerie beschließt, mit Peter zusammensein zu wollen, auch wenn er der Wolf ist. Sie weiß aber nicht, ob das der Fall ist. Diese Entscheidung weicht so komplett von allem ab, was Valerie ausmacht und erinnert darüber hinaus auch noch extrem an einen anderen Hauptcharakter in einem anderen Buch über eine Geschichte bei der sich ein junges Mädchen in ein übernatürliches Wesen verliebt. Im Film gab es diese Entscheidung NICHT!
Womit wir beim häufig gezogenen Twilight-Vergleich wären. Dazu sag ich nur: Der Film ist nicht wirklich wie Twilight und die Grundhandlung auch nicht, aber was dieses Liebesdreieck angeht... Besonders im Buch hat mich das an Twilight erinnert. Aber der große Unterschied ist: Hier sterben tatsächlich Menschen. Hier gibt es tatsächlich eine Bedrohung. Allerdings ist der Unterschied auch, dass Twilight, wie viele Makel die Geschichte an sich auch haben mag, gut geschrieben ist, während die Story von Red Riding Hood zwar interessanter ist als Twilight, das Buch aber NICHT gut geschrieben ist.
Und nach der Entscheidung? Die Aufklärung der Identität des Werwolfs? Man sollte meinen, dass das noch alles kommen würde, aber das tut es nicht! Man kann sich wohl noch das Ende des Romans im Internet durchlesen, aber da hatte ich nach diesem ganzen Unsinn auch eher wenig Lust zu.
Das englische Exemplar hat ganze 330 Seiten, während die deutsche Ausgabe nur 296 Seiten besitzt. Seltsam oder? Eigentlich nicht, denn in der englischen Ausgabe, zumindest in der, die ich besitze, gibt es unheimlich viele "Füllseiten". Seiten auf denen dann nur die Kapitelzahl steht oder auf denen einfach gar nichts ist... -.- UCH! Die Story ist einfach nur megakurz, was natürlich auch daran liegt, dass die letzten 20 Minuten des Films einfach mal weggenommen wurden. DASS DAS VERDAMMTE ENDE NICHT IM BUCH IST!

Fazit

Schreibstil: 3 Herzen
Charaktere: 2 Herzen
Spannung: 3 Herzen
Emotionale Tiefe: 2 Herzen
Humor: 2 Herzen
Originalität: 1 Herz

Alles in allem war das Buch an sich gar nicht soooooo schlecht, aber es bekommt von mir so eine schlechte Bewertung, weil Sarah Blakley-Cartwright den ohnehin schon mit Mangeln behafteten Film noch weiter ruiniert hat.

Kommentare

  1. du solltest das wirklich beruflich machen! deine rezensionen sind immer so gut geschrieben xD ich hatte eigentlich auch vor *hust* weil du das buch liest *hust* es auch zu lesen xDD jedenfalls hast du mir dadruch von einem kauf abgeraten, danke das ich geld sparen konnte xDD und es jetzt in...was weiß ich city of glass investiere? das hab ich nämlich noch nicht xDD

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  2. Sehe ich genau so. Das Buch war einfach Mist. Den Film hab ich aber noch nicht gesehen :D

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  3. Ja, diese Investition in City of Glass ist genehmigt xDD

    Was mir immer auffällt: Wenn ich eine negative Rezension schreibe, dann mach ich viel mehr Flüchtigkeitsfehlerchen. Ich steiger mich da so rein, dass ich auf nichts mehr achte xDD

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  4. @Paperdreams: Kann man sich angucken, aber der Oberknaller war auch der Film nicht. ich persönlich fand Gary Oldman in der Rolle einfach nur schrecklich und das hat den Film für mich ruiniert. Aber wie gesagt, er ist bei weitem nicht so schlecht wie das Buch. Vor allem eben, weil es ein richtiges Ende gibt!

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  5. Also ist es gar kein eigenständiges Buch? Das ist ja enttäuschend. Ich hätte es mir fast gekauft, aber jetzt guck ich wohl lieber den Film. LG :)

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  6. Hi Amelie :)

    Ich glaube du bist jetzt mittlerweile die fünfte Person, von der ich höre, dass das Buch sehr schlecht geschrieben ist. Die Geschichte an sich ist zwar ganz gut, aber eben sehr schlecht geschrieben. Kaufen werde ich es nicht, vielleicht fällt es mir irgendwann mal geliehen in die Hände. Dafür schau ich mir übernächste Woche auch einfach mal den Film an. :)

    Schöne Rezi :-)

    Liebe Grüße,
    Jacky

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  7. @KatarinaLiest:

    Nein, ist es nicht. Als ich es gekauft habe, dachte ich nämlich, es sei eine Buchvorlage zu dem Film. Ansosten hätte ich bestimmt auch die Finger davon gelassen.



    Ich hab gerade erfahren, dass es noch ein extra Kapitel gibt, dass nach dem Filmstart im Internet veröffentlicht wurde. Ich hab es NICHT gelesen. Allein aus Protest. Wenn man sich das Ende eines Buches mittlerweile im Internet zusammensuchen muss, dann ist es ganz vorbei. Außerdem weiß ich ja durch den Film schon, wer der Wolf ist. War übrigens eine Überraschung. Also die Spannung im Film ist definitiv da!

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  8. Das Buch hat mich bisher nicht interessiert - verschriftlichte Filme sind ja immer so eine Sache (wie umgekehrt natürlich auch). Viel spannender wäre die Frage, wie ist der Film? ;)

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  9. @Citara:

    Ich persönlich fand ihn jetzt nicht soo berauschend. Kann man sich angucken, aber ich würd empfehlen darauf zu warten bis man ihn in der Videothek ausleihen kann oder ihn einfach im Internet zu gucken.

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  10. @amelie

    Ich fand es nicht sonderlich überraschend, dass es der Vater war. Da es eine Verfilmung von Rotkäppchen ist liegt es ja nahe, dass es wie in der übertragenden Bedeutung des Märchens jemand (männliches) aus ihrem engsten Familienkreis ist, dem sie vertraut, der ihr neues zeigt und zu dem sie gewissermaßen aufschaut. Das wird dir in deinem Psychologiestudium bestimmt noch das eine oder andere Mal über den weg laufen. Rotkäppchen ist ja ein ziemlich verzwicktes Märchen und dabei so interessant. Je nach Interpretation ist der Wolf die "böse" Seite des Vaters, während der Jäger/Förster die "gute" väterliche Seite darstellt. Okay, im Film ist der Jäger/Förster Peter, aber dass passt ansich ganz gut. Aber in Rotkäppchen geht es ja um den Missbrauch durch den eigenen Vater und der Vater von Valerie betreibt ja auch einen latenten Missbrauch indem er sie "haben" will und sie zwingen will mit ihm mitzugehen und sie an sich binden will. Im Großen und Ganzen finde ich die Geschichte ganz gut umgesetzt, es hält sich doch irgendwie ans Buch und dessen Interpretation. Soetwas mag ich, aber unvorhergesehen war es nicht.

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  11. Na gut in dem Sinne war es vielleicht nicht überraschend, aber ich persönlich dachte die ganze Zeit die Großmutter sei der Wolf. Der Film hat sich ja jetzt auch nicht soo drastisch an das Märchen gehalten.
    Und das mit dem Missbrauch... Ich persönlich seh das nicht so. Außer es gibt eine Buchversion, die ich noch nicht kenne und die das ganze so interpretiert und von der du jetzt sprichst. Aber das eigentliche Märchen... Ne, ich denke eher, dass es simpel und einfach den kleinen Kindern zeigen soll, dass sie nicht mit Fremden sprechen sollen. Natürlich kann man da im Nachhinein jetzt noch alles Mögliche hineininterpretieren, aber Märchen haben schließlich immer den Sinn den Kindern etwas zu vermitteln. Und wenn das ganze dann zu versteckt vermittelt werden soll, dann hilft das den Kindern wenig weiter. Unterbewusst vielleicht, aber nicht so, dass sie ihr Handeln danach richten würden.

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  12. Da hast du natürlich Recht. Ich denke, dass die Märchen soetwas wie die "psychologischen Ratgeber" des ungebildeten Volkes waren. Die Märchen helfen natürlich nur den Menschen/Kindern, die auch nach etwas (einer Lösung ihres Problems) suchen. Denn was wir nicht kennen, das sehen wir auch oft nicht. (Beispiel: Jemand erzählt dir von einem Getränk, von dem du noch nie gehört hast, das es aber schon ewig gibt. Beim nächsten Mal Einkaufen fällt es dir plötzlich im Regal auf, obwohl es schon immer da stand)

    Interessant an den Märchen finde ich auch, das die (ja, ich weiß, BILDHAFT) beschriebenen Geschichten heute oft immer noch aktuell sind. Schneewittchen-> Patchwork Familie; Das Mädchen ohne Hände-> Erwachsenwerden/Selbstständig werden. Halt die Augen auf, du wirst merken, das in vielen Familien Märchen gespielt werden. Und die Lösungen werden im Märchen auch gezeigt. Wie ein Ratgeber also.
    Märchen wurden nicht für Kinder geschrieben.

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