Rezension | Zeitsplitter - Die Jägerin von Christin Terrill

Ein paar Infos


Deutsche Ausgabe
Erschienen: Februar 2014
Seitenzahl: 336
Verlag: Bastei Lübbe
Gebunden: 14,99€


Original

Kurzbeschreibung


Marina steht am Anfang: Sie ist reich, beliebt und verliebt in einen hinreißend attraktiven Jungen. Em ist am Ende: Sie ist seit Jahren auf der Flucht, seit Monaten in einer winzigen Zelle eingesperrt, wird beinahe täglich verhört. Die beiden Mädchen haben nichts gemeinsam, außer der einen Sache: Sie sind ein und dieselbe Person. Vier Jahre trennen sie. Vier Jahre, in denen die Welt an den Rand des Abgrunds gerät. Doch Em bekommt die Möglichkeit, durch eine Zeitreise die Vergangenheit zu ändern. Nur ist der Preis, den sie dafür zahlen muss, schrecklich ...

Zur Aufmachung


Also ich mag ja beide Cover wirklich gern und finde, dass sowohl das Original als auch die deutsche Version wirklich gut zur Geschichte passen. "Die Jägerin" war als Beititel jetzt eher weniger zutreffend und vermittelt einen falschen Eindruck, auch wenn Em im Prinzip schon jemanden jagt. Zeitsplitter passte allerdings wirklich gut und All our Yesterays trifft den Nagel ja auf den Kopf!

Zum Buch


Zeisplitter war für mich ein wirklich tolles Buch und hat mir besonders deshalb so gut gefallen, weil es den Leser für ein Jugendbuch doch schon eher forderte als so manch andere Geschichte. Was ich damit meine, das ist nicht, dass man das alles gar nicht verstehen konnte, sondern, dass man automatisch mitdenkt. Sich die "was wäre wenn" Fragen stellt, Entscheidungen der Charaktere hinterfragt und ständig, wirklich ständig die Logik im Auge behält. Dass die Geschichte logisch verläuft, dass ist für Zeitreisegeschichten meiner Meinung nach essentiell. Ist da einmal der Wurm drin, dann ist das nur sehr schwer durch Charaktere oder Schreibstil wieder auszugleichen.
Zeitsplitter ist deshalb so einzigartig, weil die meisten Zeitreisegeschichten so strukturiert sind, dass die Charaktere in eine Zeit reisen, in der sie selbst noch nicht lebten. Auch ist das Verständnis von Zeit in diesen Geschichten meist sehr linear strukturiert. Sprich: Was bereits geschehen ist, kann nicht verändert werden. Für Zeitreisen bedeutet das, dass bereits Verändertes auch verändert bleibt. Bei Zeitsplitter war dies ander. Hier war das Zeitverständnis eher Spiralförmig, wobei sich Em und Finn in einer Schlaufe befanden, sodass sie diese Zeitspanne von vier Jahren immer wieder erlebten um endlich zu verhindern, dass die Maschine gebaut wird. Klingt deutlich komplizierter als es sich liest. In Wahrheit fand ich es doch recht leicht mit der Geschichte mit zu halten und sie zu verstehen. Was allerdings kniffliger war, das war der Versuch das komplette Zeitmodell zu verstehen und in die Logik zu hinterfragen. Was ich aber auch gut fand. So kann man eigentlich nicht wirklich etwas an der Logik dieses Teils der Geschichte aussetzen, weil das in sich stimmig war. Das einzige, was mir aufgefallen ist und was ich anzumerken hätte, das wäre das Ende der Geschichte. Für mich war die Entwicklung der Liebesgeschichte auf den letzten Seiten unlogisch. Noch viel fragwürdiger finde ich aber, dass die Geschichte offenbar eine Fortsetzung bekommen wird. Versteht mich nicht falsch, ich hätte wirklich gern eine, weil mir die Geschichte sehr gut gefallen hat, aber die Notwendigkeit oder gar die Möglichkeit einer Fortsetzung? Nun, das wird sich dann wohl bei Erscheinen zeigen...
Um es mal simpler auszudrücken: Zeitsplitter hatte fantastische Hauptcharaktere, die mir in allen Zeitpositionen unheimlich gut gefallen haben. Besonders Em, aber auch Finn haben mir wirklich gut gefallen. Die vielen Möglichkeiten, die ihre Zukunft nehmen konnte, regen zum Nachdenken an, inwieweit wir selbst für unser Handeln verantwortlich sind und inwieweit äußere Umstände uns zu dem machen, der wir sind.  Die damit verbundene Liebesgeschichte wurde nicht kitschig (wie das bei Zeitreisegeschichten oft der Fall ist) und die Idee, die ein spannendes, ja geradezu rasantes Finish bietet, war einfach super gemacht! Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was die Autorin uns in Zukunft noch wird bieten können!

Fazit


Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 4 Herzen
Emotionale Tiefe: 4 Herzen
Spannung: 4,5 Herzen
Humor: 3,5 Herzen
Originalität: 5 Herzen
Logik: 4 Herzen

Ein toller Debütroman, der mal eine andere Art von Zeitreiseroman darstellt und von der ersten bis zur letzten Seite an Spannung pur bietet. Die kleinen Ungereimtheiten gehen im Angesicht des sehr gut durchdachten Plottes unter. Bin gespannt, was da noch folgen mag...

♥♥♥♥

Kommentare

  1. Halli hallo
    Ich freu mich schon sehr auf das Buch whs. wird es heute bei mir eintreffen!
    Jaaa diese ewigen Fortsetzungen! Was meinst du könnte man dieses Buch auch einfach als Einzelband lesen?!
    Tolle Rezi
    Liebe Grüsse Bea

    AntwortenLöschen
  2. Ich hätte die Zeitreiselogik jetzt als "Verzweigungstheorie" bezeichnet - also: Eine Veränderung führt zu einem abgezweigten Zeitstrang, der alte wird von der Zeit ausgelöscht.
    Aber so ganz rund fand ich einige Sachen leider nicht. Zum Glück spielt es für die Gesamthandlung nicht eine zu große Rolle.

    LG

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  3. Hei !
    Ich fand Zeitsplitter auch sehr gut !
    Bis jetzt habe ich auch nur die Edelstein-Trilogie als Zeitreisebuch ( kann man das so verstehen?!...) gelesen:)

    LG Lena

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