Buchkolumne | Schema F im Dystopie Genre

Dinge, die mich aufregen - 
Heute: Dystopische Klischeeattacken!


Heute haben wir eine kleine Geschichtsstunde. 
Ohhhhh *.* Geschichte! Toll! =)
NICHT. -.-
Aber! Es ist eine Buchgeschichte ;)

Es gab einmal eine Zeit, da wurde der Jugendbuchmarkt mit Urban Fantasy Romanen überflutet, die alle nach Schema F verliefen: Junges Mädchen, das sich in mysteriösen Jungen verliebt, der Oh Wunder! ein übernatürliches Wesen mit magischen Kräften ist! Nicht nur Schema F war voller Klischees, sondern auch alles drum herum. 
Die ersten paar Bücher dieser Art fand man noch toll, denn sie waren nicht richtig Fantasy, aber auch nicht wirklich "nur" Liebesgeschichte. Und dann las man mehr und mehr und mehr... und plötzlich wollte man jeden Hauptcharakter aufgrund seiner Naivität ERMORDEN, jeden Love Interest aufgrund von Obsession und Paranoidität in die Klappsmühle stecken und jeden Plot aufgrund von gähnender Leere in die Mülltonne werfen. Schema F bürgerte sich ein und Voila: Der Markt war voll von SCHROTT. Das Schlimmste daran? Es gab diese Leute, die das noch immer toll fanden. In deren Rezensionen da stand, wie "originell" das doch alles sei und die Frage kam auf: 

HABT IHR NOCH NIE EINEN ANDEREN VERDAMMTEN YA ROMAN GELESEN?

Mittlerweile sind wir dieses Problem größtenteils los. Denn: Die Leser sind kritischer geworden. Lesen nur noch das, was wirklich interessant und neu klingt, weil sie vom Rest die Nase voll haben. Das bringt die Verlage dazu, auch wirklich nur noch neue Sachen herauszubringen und das macht mich glücklich *glückseliges Lächeln*

Schließlich kommen wir zum eigentlichen Thema: Dystopien. Panem legte den Grundstein für eine Welle, die uns so langsam auch hier in Deutschland erreicht. Ein Tsunami von unfassbaren Ausmaßen, der uns niederschmeißen wird. Und? Sind diese Dystopien alle neu und originell? Natürlich NICHT.
Auch hier haben wir genau das gleiche Problem wie schon bei den Urban Fantasy Büchern.
Unser Feind: Schema F.
Versteht mich nicht falsch, wir befinden uns erst im Anfangsstadium, deshalb gibt es noch nicht allzu viele Romane dieser Art, aber sie häufen sich immer mehr UND so langsam stellt sich mir für die 5 Sterne-Originalität pur - Menschen wieder die Frage:

HABT IHR NOCH NIE EINE ANDERE YA DYSTOPIE GELESEN?

Schema F ist hier ein wenig komplizierter, weil es natürlich vom Worldbuidling abhängt, aber ich gebe einfach mal einen Eindruck davon, was ich meine:
1. Eine Welt, in der eine böse, böse Person die Macht an sich gerissen hat. Meistens sind es auch die Erwachsenen generell, die die Bösen sind.
2. Jugendliche haben auf einmal eine unheimlich RIESIGE Bedeutung. Besondere Kräfte, besonders wenige übrig? Irgendwas BESONDERES auf jeden Fall.
3. Der Hauptcharakter hatte ein SCHEIßLEBEN. Es gibt einige wenige Ausnahmen, aber grundsätzlich. Jo.
4. Irgendwann im Laufe der Geschichte trifft der Hauptcharakter auf einen kleinen Jungen/ kleines Mädchen (Meist letzteres), das UNBEDINGT beschützt werden muss. Oft handelt es sich hier um die Geschwister.
5. Der Hauptcharakter hätte nie geglaubt in dieser Welt aus Asche und Hoffnungslosigkeit diesen einen wunderbaren, lieben Jungen zu finden, der noch so viel GUTES in seinem Herzen trägt! Alternativ trifft sie auf einen KICKASS Kerl, der eine genauso dramatische Vergangenheit hatte wie sie und die beiden bonden dann über ihre miesen Leben.
6. Es gibt irgendeine Untergrundorganisation, von der nur wenige Auserwählte wissen und der sich der Hauptcharakter schließlich anschließen MUSS, um die Welt zu retten! Meistens besteht die Untergrundorganisation wieder aus JUGENDLICHEN. Oder aber es gibt einen Twist und OHA! die Untergrundorganisation ist gar nicht so nett wie sie immer tat...
7. Das Militär. Grundsätzlich sind das ganz böse Menschen. Ganz, ganz böse.

Soviel dazu. Das ist ja schön und gut, aber was mich so richtig genervt hat, als ich The Darkest Minds und auch The 5th Wave gelesen habe? Sie verlaufen absolut typisch. Alles typisch. Hätte ich raten müssen, was passieren wird, ich hätte das alles so untergerasselt. Ganz besonders, was die Love Stories angeht. Gnaaa... Blablabla. Ja, ne, wirklich? Vor allem, da die Liebesgeschichten in dieser Welt aus Zerstörung einfach nur so abartiger Kitsch sind. Katniss und Peeta? Das war ne gute Liebesgeschichte. Juliette und Warner? Weniger... Die beiden Charaktere bei The 5th Wave machen einen auf Starcrossed (höhö) und bei The Darkest Minds? Nun, sagen wir mal, es gibt Parallelen zu Shatter Me. Und Panem. Und Divergent?! Mhhh, Eine Mischung aus Allem. Ich hoffe nur sehr sehr sehr, dass der bei Darkest Minds (Weil mir das Buch, von diesen Dingen einmal abgesehen, gut gefallen hat) der Warnerklon nicht im zweiten Teil zum Love Interest wird.



Warnerklon, fragt ihr euch jetzt? Naja, da war noch dieser Charakter. Gott, der war GENAU WIE WARNER! Gequälter Sohn eines Mannes in Machtposition, den die Misshandlungen seines Vaters zu dem gemacht haben, was er heute ist. Buhuhuhu. Wie ich es hasse... 
Am Schlimmsten sind aber die "subtilen" Hinweise für den Leser, die einem eh schon sagen "Jo, gleich passiert das und das ne". Warum lässt man die nicht weg? Hat bei Suzanne Collins doch auch wunderbar funktioniert. Da sitzt man dann nämlich auch nur so O....O bei "Distrikt 12 gibt es nicht mehr" "Katnis muss nochmal in die Hungerspiele" "Prim ist tot".
Aber nein. Nein. Das sind nur so PSEUDOmomente. Da wird nur so GETAN als wären die Leute tot und der Hauptcharakter findet das dann erst viiiel später raus und OH MEIN GOTT! Er lebt ja noch! Damit hätte ich ja jetzt mal gar nicht gerechnet!


Wenn das Game of Thrones wäre, dann wäre ich schockiert, wenn der Charakter doch noch lebt. Aber bitte, das ist YA Dystopie. *Augen roll*

Wie ist das bei euch? Seht ihr auch schon überall das Schema F? Und wenn ja: Stört ihr euch an soetwas oder seid ihr in der Lage, es zu ignorieren? =)

PS: Entschuldigt das Shatter Me Gebashe. Höre gerade Ignite me als Hörbuch und... Nein, fangen wir jetzt nicht damit an.

Kommentare

  1. Also an und für sich finde ich deine beiden Posts von gestern und heute gut, aber, wir hatten es ja schonmal zu dem Thema, du bist einfach wahnsinnig kritisch Amelie. Du beißt dich manchmal an etwas fest das dich stört und lässt einfach nicht mehr los und kannst den ganzen anderen Rest dann einfach nicht mehr genießen. Ich glaube du solltest wirklich mal versuchen die Dinge die dich stören, in den Hintergrund zu schieben und dich auf das zu konzentrieren was dir gefällt. Ich finde es einfach wahnsinnig schade das manche aufgrund der Tatsache das sie im Laufe der Zeit so kritisch wurden, teilweise keinen Spaß mehr an den meisten Büchern haben. Wirklich, wenn ich das bei euch wegzaubern könnte, ich würde es machen.

    Schema F... ja das ist immer so ein großes Thema bei Büchern. Bei mir ist es so, wenn mir Schema F gefällt, dann lese ich es auch wahnsinnig gerne und das auch gerne immer wieder. Ich finde es kommt nicht nur auf das Grundgerüst an, sondern auf dessen Umsetzung und auf die Charaktere. Es gab eine Zeit, da hatte ich die Nase voll von Urban Fantasy Romanen weil ich einfach zu viele davon gelesen hatte. Wohlgemerkt von Adult Urban Fantasy, das ist nochmal ein großer Unterschied zu YA. Ich hab dann einfach mal das Genre gewechselt für ein paar Monate und siehe da, seitdem lese ich wieder sehr gerne Urban Fantasy.

    Wenn dir in YA also mittlerweile alles zu gleich ist, dann lass das ganze doch erstmal für ein paar Wochen, Monate links liegen und wende dich anderen Genre oder der Adult Seite des Genres zu. Tatsache ist, manchmal braucht man einfach eine Abwechslung um das altbekannte wieder genießen zu können.

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    1. Hallo Anorielt <3

      Ich weiß. Ich wünschte auch, du könntest uns das nehmen. Ich würde am liebsten alle alle Bücher lesen und sie alle alle megagenial finden. Alles kleine Panems und Harry Potters, bei denen ich da sitze und sie LIEBE und jede Sekunde in mich aufsauge. Das Genre zu wechseln, ist ein sehr guter Hinweis, fällt mir nur manchmal verdammt schwer, wenn ich so viel von einem Buch höre, das in das Gerne fällt, das ich eigentlich erst einmal nicht mehr lesen wollte. =(

      Und auch hier wieder: Ich habe bei Darkest Minds auch definitiv die Dinge in den Vordergrund geschoben, die mir gefallen haben! Daher auch die vier Sterne. Dazu wird es auch noch eine Rezension geben! =) Aber (auch wenn in den Hintergrund gerückt) fällt mir das trotzdem auf und macht das Buch einen Hauch weniger gut. Und das ist in letzter Zeit bei vielen Dystopien der Fall. Daher der Post ;)

      Ich gelobe Besserung! xD

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    2. Das ist auch wirklich verdammt schwer wenn man dann weiter gelockt wird. Würde dir den spontan ein Genre einfallen das dich ablenken könnte? Oder vielleicht solltest du einfach mal Abstand von Jugendbüchern nehmen und dich eher den Adult Romanen widmen. Ich bin ganz ehrlich,wenn ich die ganze Zeit YA lesen würde, ich würde die Krise kriegen. Zwischendurch brauche ich doch was.... ja, härteres. Erwachsene Menschen mit einer gewissen Reife, einer gewissen Härte. Die Themen werden doch anders angegangen, eben erwachsener. Und ich muss ganz ehrlich zugeben, was die Ausarbeitung angeht, finde ich Adult Romane meistens um Welten besser als Jugendbücher.

      Das mit The Darkest Minds habe ich gar nicht mitbekommen. Ich hab das Buch noch ungelesen hier stehen. Das macht mir jetzt richtig Hoffnung das es dir trotz allem so gut gefallen hat, das es vier Sterne bekam.

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  2. Eigentlich hast du Recht. Aber ich bin dem Schema F verfallen und muss sagen, dass ich es wirklich mag. Und ich lese nicht nur YA, sondern auch Krimis und Thriller, sodass ich Abwechslung habe, was helfen kann ;)

    Liebste Grüße
    Tabea

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  3. Ich sehe bei einigen Büchern auch das Schema F, es stört mich aber nur bis zu einem gewissen Grad. Ich sehe das oft so, dass ich sage, ok, das, das und das sind sozusagen Grundbausteine des Genres und wer im Bereich YA schreibt, der setzt die Jugendlichen in den Vordergrund, die dem Alter der Zielgruppe entsprechen. Beim vorletzten Buch, das ich gelesen habe hat mich gestört, dass die Jugendlichen in dem Sinne quasi die Erwachsenen wurden, die alles gerettet haben und viel kompetenter und stärker waren als die Erwachsenen, aber ich denke halt, dass das eben mit der Zielgruppe und der Identifikation dieser mit den Charakteren zusammenhängt. Noch kann ich es gut ausblenden und wenn mich was so stört, dass ich den Eindruck habe, ich kann dieses Buch nicht mehr genießen, hätte es aber eigentlich genossen, lese ich eines meiner Lieblingsbücher nochmal. Mich stört Schema F also eigentlich nicht, weil ich eben vieles als "Grundbausteine/Kriterien" für Genre xy ansehe und immer so tue als wäre das Buch das erste dieses Genres, das ich gelesen habe. Was mich beim Lesen wütend machen würde wäre, wenn Ideen offenkundig von anderen Büchern geklaut worden wären. Ich habe vor ein paar Wochen/Monaten von einem Buch gehört, bei dem ich aufgrund der Inhaltsangabe dachte "Das ist ja genau wie Panem" und das ich deswegen ignoriert habe. Vielleicht machen Autoren ja auch den Fehler, sich an dem zu orientieren, was sich gut verkauft, sodass es dann von gewissen Aspekten in jedem Buch nur so wimmelt? Bei mir ist es auch so, dass ich zwar schon etwas kritischer geworden bin, aber ein Teil von mir auch Angst hat zu kritisch zu werden und mir dann durch eine übermäßig kritische Haltung dem Buch/Genre gegenüber das Lesevergnügen selbst zu versauen. Aber wenn mich ein Buch wirklich nahtlos überzeugen konnte und ich so begeistert davon bin, dass ich es am liebsten sofort noch mal lesen will, bekommt es auch seine 5 Sterne, auch wenn es nach Schema F verlaufen sollte.
    Was ist denn mit Shatter me und Ignite me? Ich wollte die Reihe noch anfangen oder sollte ich das besser nicht? Warn mich bitte, Amelie! ;)

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    1. Shatter me ist wirklich gut! Das mochte ich ja total! Und der Folgeband war auch echt nicht schlecht, nur ein bisschen schwächer. Aber danach habe ich die Kurzgeschichte aus der Sicht von einem der Charaktere gelesen und... das ist so ein Schwachsinn gewesen. Also aus meiner Sicht. Sehr kitschig und überzogen und ich finde einfach, dass dieser Charakter, sich im ersten Band ziemlich mies verhalten hat und dann später zum Love Interest wird... im dritten Teil eben hauptsächlich. Ich habe ja aber auch erst den Anfang gelesen, deshalb kann ichs noch nicht wirklich beurteilen, aber bisher ist es ziemlich... naja, überzogen.

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  4. Ich hab das hier schon heute nacht gelesen und finde es merkwürdig, wie du dich hier anmachen lassen musst, nur weil dich ein Thema aufregt. Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, ich rege mich auch gern mal über alles Mögliche auf und wem das nicht passt, der soll es halt einfach nicht lesen.
    Soviel dazu :-)

    Schema F findet man ja in allen Buchgenres und als Vielleserin von Jugenddystopien ist es mir hier natürlich auch verstärkt aufgefallen. Aber auch in New Adult-Büchern ist es gerade ganz krass. Umso leichter ist es aber, herausstechende Bücher von den durchschnittlichen zu unterscheiden :-)

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  5. Halli hallo

    Ja, ja das liebe Schema F, das findet man nicht nur bei Büchern sondern auch in Filmen, in der Musik, eigentlich wenn wir ehrlich sind überall oder?!!

    Ich mache es da wie Anorielt und wechsle dann einfach für eine Weile das Genre und dann stört es mich wieder weniger ;)

    Aber es gibt sie ja noch diese ganz besonderen Schätze spontan kommen mir jetzt die Bücher von Nina Blazon in den Sinn oder die Luna- Chroniken, die erfrischend anders und originell sind!

    Also nicht aufgeben, zwischendurch einfach mal loslassen ;)

    Ganz liebe Grüsse
    Bea












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  6. Zunächst einmal kann ich deinen Frust verstehen. Du bist eine Vielleserin, investierst also viel Zeit in Bücher. Folglich sitzt die Enttäuschung umso tiefer, wenn du mal wieder ein Buch beendet hast, das die selbe Grundhandlung, die selben Wendungen und die selben generischen Charaktere wie die 3 Bücher davor hatte.
    Aber es ist auch nicht zu leugnen, dass Bücher der YA-Dystopiesparte unweigerlich Parallelen aufweisen müssen, ansonsten würden sie ja nicht zusammen in diese eine Sparte gesteckt werden.
    Deine 7 Punkte sind nicht nur Schema F, einige davon sind einfach unumgehbar, wenn das Buch eine YA-Dystopie werden soll. Der 1. Punkt zum Beipsiel - eine böse Welt mit bösen Leuten - ist ja in sich die Definition einer Dystopie und deshalb ein must have in solchen Büchern. Auch Punkt 2 - Jugendliche mit besonderen Eigenschaften - ist obligatorisch, denn immerhin ist das hier Young Adult Genre. Klar könnte man auch über Jugendliche schreiben die so gar nichts besonderes an sich haben, aber ganz ehrlich; wer will schon über Normalos lesen? Und auch Punkt 3 resultiert meiner Meinung nach aus Punkt 1: In einer dystopischen Welt würde es einfach unrealistisch anmuten, wenn der Hauptcharakter bisher ein Lotterleben inmitten der Zombiehorden und Hassregimes geführt hätte.
    Das Problem sind meiner Meinung nach nicht irgendwelche Schemas, sondern der Verzicht aufs Detail seitens der Autoren. Denn selbst die 0815 Geschichten können aus der Menge herausragen, wenn die Autoren einfach an gegebener Stelle mal gegen den Strom schwimmen würden. Liebesdreieck? Dann lass es doch einfach mal eskalieren, Traumtyp A tötet Traumtyp B. Böses Regime? Lass es doch einfach mal Recht behalten. Hilflose Geschwister? Lass sie selbst zum Held werden.
    Wo ich dir wieder zustimme, ist deine Abneigung gegen das kackendreiste Foreshadowing. Es macht einfach keinen Spaß, das nächste Kapitel zu lesen, wenn man schon weiß, dass Person XYZ auf der nächsten Seite ins Gras beißt, oder dass Betty McStu ihre 2. Wahl im Liebesdreieck am Ende sowieso im Klo runterspült. Die Autoren sollten diese Vorahnungen entweder ganz weglassen oder gezielt falsche einbauen um einen WTF Moment zu erzeugen.
    Ein letzter Punkt, der die Buchnerds anscheinend in 2 Lager spaltet, ist das Scheintöten der Hauptcharaktere. Klar fühlt es sich irgendwie nach Betrug an, wenn der tote Protagonist auf der letzten Seite im Heiligengewand vom Himmel herabsteigt. In einem vor kurzem erschienenen sehr bekannten YA Buch jedoch tötet die Autorin ihren Protagonist for real, und die Fangemeinde war außer sich, was sich auch in den Rezensionen dieses Buches niederschlug (auch wenn das eher mit der Art und Weise des Todes zusammen hing). Was wollen die Fans denn nun, einen ehrlichen Tod oder ein Fake Happy End? Wir sollten nicht vergessen, dass, egal was in der Geschichte passiert, es die Kreationen der Autoren sind, und sie haben jedes Recht, ihre Darlings in die tiefsten Höllen der Schreiberwelt zu entsenden.

    Just my 2 Cents

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    1. Ich glaube, viele haben mich auch falsch verstanden oder vielleicht habe ich mich auch nicht richtig ausgedrückt. NATÜRLICH gibt es Parallelen bei diesen Büchern! Muss es, wie du sagst, auch zwangsweise geben. Ich fand Die Bestimmung ja auch super, obwohl sie so fast alles davon ebenfalls erfüllt ;) Das wollte ich mit dem "Das ist ja schön und gut" ausdrücken. Also dass es dieses Schema gibt.
      Mehr geht es mir darum, wenn neben diesen Schema F Punkten noch weitere Einzelheiten "typisch", also unoriginell gestaltet sind. Da geht es dann nicht mehr um Grundbausteine der kreierten Welt, sondern um Szenen, bei denen man ein Dejavu Gefühl bekommt. Wie zum Beispiel bei der Gedächtnislöschung in Darkest Minds. Die habe ich von Beginn an kommen sehen und so auch schon des öfteren in anderen Romanen gelesen. Oder bei 5th Wave diese Situation, dass er sich merkwürdig verhält und was sich dann über ihn herausstellt und der ganze Konflikt, der darauf folgt und und und. Das kann ich so nicht ausführlicher gestalten, ohne jeden Vollzuspoilern ;)
      Mir ging es auch nicht um das Scheintöten der HAUPTcharaktere, sondern eigentlich um das Scheintöten der Love Interests. Denn das passiert immer und immer wieder und jedes Mal streckt sich das vor allem über Kapitel, teilweise Bücher und man weiß einfach, dass er wieder auftauchen wird. Wenn er es nicht mehr tut, dann fällt das heraus und beeindruckt! Wie zum Beispiel bei Der Feuerstein, da war das wirklich herrlich gemacht und hat mir unheimlich gut gefallen.
      Am schlimmsten ist dieses Scheintöten aber, wenn es sehr früh in der Handlung passiert. Dann ist es offensichtlich, dass diese Person zurückkehren wird. Man sieht ja auch nie eine Leiche oder ähnliches und am schrecklichsten ist es, wenn man absolut nichts von der Person hört und sie dann beispielsweise am Ende des zweiten Bandes wieder auftaucht.
      Beim dritten Band von Panem beispielsweise hat es mich nicht gestört, denn wir wussten, wo Peeta ist und dass er noch am Leben ist. Es wurde nicht so getan, als wäre er tot und dann taucht er auf einmal im dritten Band aus dem Nichts wieder auf. Das als Handlung an sich ist auch gar nicht schlecht, aber es wurde in Jugenddystopien einfach schon so häufig angewandt, dass es schon wieder unoriginell ist.

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  7. Ich hoffe, mein Kommentar zählt jetzt noch als Kommentar auch, wenn es nicht die Anzahl der Wörter eines Romans sprengt xDD Hammerhart, was die alle zu sagen haben. Ich muss aber ganz klar und parteisch sagen, dass ich auf deiner Seite stehen. Den Post kann ich so unterschreiben und mir geht das alles auch gehörig auf den Keks. Klar, sind Klischees nicht immer schlecht, aber, wenn wir mal alle ehrlich sind, dann hast du einfach Recht!!! Zu ernst nehmen sollte man so einen Post aber auch nicht, ist ja immerhin parodisch angehaucht xDD

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  8. Ich komm noch kürzer: Mir geht's wie dir...

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  9. Du hast vergessen, dass in der Hälfte aller Dystopien die Protagonistin Tochter einflussreicher Eltern(-teile) ist und ihr Geliebter meistens Rebell. :)
    Ehrlich gesagt war eines der ersten Aspekte, der mich an Dystopien nervte, besagtes Schema F. Und zwar ziemlich am Anfang von Panem und der Dystopien-Verbreitung. Und dass ist der Grund, weshalb ich deinen Post sehr gut nachvollziehen kann, auch wenn er teilweise, wie Tanja schon sagt, zu ernst genommen wird. In gewisser Weise ist dieses Schema Teil des Genres. Böse Regierung also ruinierte Welt. Und so. Und dass Jugendliche Weltretter sind, liegt, wie drei Kommentare über mir schon gesagt wurde, einfach daran, dass Jugendliche Zielgruppe sind.
    Aber all das ändert nichts daran, dass Bücher mittlerweile fast denselben handlungsverlauf haben und als Leser wünscht man sich einfach Originalität, einfach mal etwas anderes zu lesen. Weil bei einem Schema die Überraschungseffekte irgendwann auf der Strecke bleiben. Trotzdem kann ein Buch des Schemas natürlich immer noch unterhaltsam sein. Die Qualität der Geschichte/ des Schreibstils / der Charaktere/ usw. kann super sein, aber trotzdem ist die Idee an sich nicht neu.
    Aber irgendwie stehen wir prinzipiell auch auf diese Klischees. Nur eben nicht in Massenform. Dann wird es Mainstream und wir werden gelangweilt. Man kann auch Klischees in neuer Form verpacken, Details verändern, etc..
    Entschuldige bitte an dieser Stelle die Länge des Kommentars. ;D

    Liebe Grüße
    Dana

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  10. Meine gelesenen YA-Romane kann man an einer Hand abzählen, da mir das Genre lange Zeit völlig fremd war. Aber das Schema F hab ich auch schon bemerkt. Nur ist es doch so, dass das in den meisten Genres auftritt. Es wird sich aber immer eine ordentliche Leserschaft finden, schau nur mal diese Groschenromane an, die man am Kiosk gibt. Da werden einfach die Namen ausgetauscht und fertig. ;-) Wird trotzdem gerne gelesen. Und bei YA kommt noch hinzu, dass die Cover immer so schön sind, was auch schon für manche Leute ein Kaufgrund ist. ;-) So lange es unterhält, ist alles erlaubt. Ich schätze, ich hab z. B. im Chick Lit-Bereich schon sehr viele Romane gelesen, die sich im Grundstock gleichen. (Schonmal aufgefallen, dass alle weiblichen Protagonistinnen jammern, sie seien zu fett, aber irgendwann mal nebenbei erwähnt wird, dass man Kleidergröße 36/38 trägt? Und dass die Damen allesamt in einem Verlag oder als Journalistinnen arbeiten?)

    LG, Bianca

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