Rezension | Fragerunde zu Dark Inside - Jeyn Roberts


Erschienen: Juni 2012
Verlag: Loewe
Band in der Reihe: 1/2

Kurzbeschreibung


Aries kämpft sich nach einem Erdbeben durch zerstörte Straßen. Clementine überlebt als Einzige ein Blutbad in der Gemeindehalle. Mason verliert all seine Freunde bei einem Bombenanschlag. Michael entkommt nur knapp dem Amoklauf zweier Polizisten. Vier Jugendliche kämpfen in einer postapokalyptischen Welt um ihr Überleben. Sie können niemandem trauen. Nicht einmal sich selbst. Erdbeben verwüsten ganze Kontinente, zerstören Städte und Häuser. Doch etwas regt sich, was tausendmal schlimmer ist: eine dunkle Kraft, die Menschen in rasende Bestien verwandelt. Wer nicht befallen wird, kämpft um sein Leben. Keiner kann den Monstern entkommen, denn sie sind mitten unter uns: ein Freund, ein Familienmitglied, ein Kind. Ihre Tarnung ist perfekt.

Q&A


Ich habe gerade bei Vanessa diese Methode, über abgebrochene Bücher zu sprechen, entdeckt und bin total begeistert davon. Ich denke, das gibt es jetzt auch häufiger hier bei mir... Immerhin lerne ich auch allmählich, dass man nicht jedes Buch beenden muss...

Glaubst du, deine Erwartungen an Dark Inside haben dazu beigetragen, dass du es abgebrochen hast?


Das könnte tatsächlich eines der Probleme gewesen sein, weil ich jahrelang mit Begeisterungsstürmen überschüttet worden bin. Allerdings merkt man, wenn man schon länger liest mit der Zeit, dass es meist einen Grund hat, warum man Bücher nicht liest. Hier war es so, dass mich das Cover ein wenig abgeschreckt hatte und ich nicht das Gefühl hatte, dass das Cover zu einer Geschichte passen würde, die mir gefallen könnte. Allerdings hätte ich mich von Rezensionen anderer nicht beeinflussen lassen sollen... Natürlich bleibt das aber nie aus.

Wolltest du Dark Inside wirklich lesen und hast dem Buch eine faire Chance gegeben?


Auf jeden Fall! Ich habe das Buch etwa bis zur Hälfte gelesen und ihm sogar nicht nur EINE faire Chance gegeben, sondern gleich mehrere. In den letzten paar Monaten habe ich es etwa fünfmal immer wieder weggelegt und es später noch einmal probiert. Ich meine, kann ja nicht sein, dass fast alle anderen Leser es absolut genial fanden und ich nicht, oder? Tcha, ist leider so...

Was, glaubst du, war ausschlaggebend, dass du das Buch abgebrochen hast?


Ganz besonders ist das die Tatsache gewesen, dass ich das Gefühl hatte, dem Buch mangele es an Plot. Die ersten 15% etwa waren da was anderes, denn dort brach die Seuche aus etc., aber nach diesem Zeitpunkt? Ein einziges durch die Gegend rennen ohne dabei irgendeine Art von Effekt zu erzielen. Vielleicht sollten wir sehen, wie Menschen sich in Extremsituationen verhalten?! Ich bin allerdings kein Freund von solchen Büchern, denn um ehrlich zu sein? Kein Schwein weiß, wie wir Menschen reagieren würden, wenn eine Zombieapokalypse ausbräche. Also eine Geschichte, in der es NUR darum gehen würde, würde in meinen Augen einfach wenig Sinn machen, menschliche Psyche hin oder her...
In Verbindung mit dem Plot waren es auch die Charaktere, die mich gestört habe. Nein, gestört ist das falsche Wort. Sie haben mich nicht gestört, sie handeln auch nicht seltsam oder sind nervig... Sie sind mir überhaupt nicht negativ aufgefallen. Leider auch nicht positiv. Womit ich sagen will: Sie waren mir vollkommen egal. Hätten von mir aus alle abkratzen können und es hätte mich nicht die Bohne interessiert. Vielleicht hatte ich auch deshalb das Gefühl, es würde nichts passieren? Weil bei einem Tod von XY hätte ich einfach gegähnt und weitergeblättert?! Aber gerade weil die Charaktere mir nicht negativ aufgefallen sind, kann ich auch verstehen, dass andere sie sehr gemocht haben. Ich glaube, dass es auch viel mit den häufigen Perspektivwechseln zu tun hatte. Ich hatte das Gefühl, jedes Mal, wenn ich anfing, mich mit einem Charakter zu identifizieren, wurde die Perspektive gewechselt. Frustrierend war das, sehr frustrierend.
Antworten fehlten mir. Antworten zum Schicksal der Menschheit. Ich habe auch schon von einigen gehört, dass es besagte Antworten noch nicht einmal im zweiten Teil gibt. Es reiht sich einfach eine Überlebensszene an die andere und wie ich bei Goodreads auch schon einmal geschrieben hatte: Es kommt mir vor, als wäre das hier eine Apokalypse um der Apokalypse Willen. Ohne Sinn und Verstand, Hauptsache Gefahrensituationen. Aufgrund dieser Dauergefahr stellte sich bei mir aber auch das Gefühl ein, als gebe es gar keine Gefahr mehr... Schade.

Gab es etwas an Dark Inside, was dir gefallen hat?


Mhh, ich würde ja gern sagen, die Idee, aber mal im Ernst, was war daran besonders? Gar nichts. Nada. Niente. Wobei ich natürlich die Antworten nie so wirklich bekommen habe. Deshalb kann ich nicht beurteilen, ob die nicht etwas besonders gewesen wären...
Allerdings war die Schreibweise nicht schlecht. Spannend schreiben kann die Autorin auf jeden Fall. Ich glaube, wenn sich die Geschichte nur auf einen Charakter fokussiert hätte, hätte ich sie sogar gemocht. Leider war das hier nicht der Fall. Aber wie oben schon erwähnt, hat Jeyn Roberts auf jeden Fall nicht das Problem, dass ihre Hauptcharaktere nervig oder unsympathisch wirken würden. Vielleicht hängt aber auch das mit den Perspektivwechseln zusammen.

Würdest du noch einmal zu einem Buch von Jeyn Roberts greifen?


Nur wenn mich der Klappentext (UND das Cover... Ja, Cover sind entscheidend, sie sagen viel über die Geschichte aus... oder eher SOLLTEN viel darüber aussagen) so richtig überzeugen können. Wenn es noch einmal so wie bei Dark Inside sein sollte, dann sicher nicht...


Fazit


Dark Inside ist kein schlechtes Buch. Es ist nur einfach FÜR MICH ein schlechtes Buch, weil ich mir hier irgendwann teils leicht an der Nase herumgeführt vorgekommen bin. Nach der großen Apokalypse erwartet man ja irgendwas. Irgendwas GROßES, einen roten Faden, etwas auf das alles hinaus läuft. Den gab es bei Dark Inside nicht. Viele mochten wahrscheinlich gerade das, weil es außergewöhnlich ist, aber ich finde, wenn man eine Geschichte erzählt, sollte man auch einen Plan haben, wo man denn eigentlich hin will und dieser Plan fehlte mir hier irgendwie. Sicher hat das auch damit zu tun, dass mir die Charaktere gleichgültig waren...
Das ist alles Geschmackssache und ich verstehe die Leute, die das Buch mochten auch in ihrer Ansichtsweise. Sicher hängt meine Abneigung auch mit meiner Abneigung gegenüber Thrillern und Krimis und was-auch-immer-Genres zusammen. Wer nach einer typischen Jugenddystopie im Stil von Panem, Die Bestimmung, ja selbst Ashes sucht, der ist hier jedenfalls definitiv an der falschen Adresse.

Kommentare

  1. Ich finde es total interessant, dass das bei dir so angekommen ist. Ich hab den Plot nicht mehr so ganz im Kopf, deswegen überlege ich gerade, ob es nach meinem Gefühl einen roten Faden hatte... Ich fand es in Band 1 einfach spannend zu sehen, wie die Jugendliche ums überleben kämpfen und dachte mir, die Antworten gibt es dann in Band 2 (pustekuchen - und das hat mich wirklich gestört!).

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  2. Kann ich dir leider nur zustimmen Amelie. Für mich war es ganz fürchterlich, weil es Null klare Linie hat, total verwirrend und erfahren tut man auch nichts. Dummerweise hatte ich das Ebook vom 2. Teil schon gekauft .-/ Ich werds aber nie lesen, vor allem nachdem ich erfahren habe, dass vieles offen bleibt. Nein danke.

    Schöne Art der Besprechung für ein Buch, das man leider nicht beenden konnte.

    Liebe Grüße,
    Tina

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  3. Hmm schade dass es dir nicht gefallen hat, aber du hast ja recht, es ist totale Geschmackssache. Und ich muss auch zustimmen, dass das Buch echt nicht mit neuen Ideen oder einem geistreichen Plot punkten kann. Ich hab mich daran irgendwie nicht gestört :D Ich fand es einfach faszinierend, wie konstant und hoch der Spannungsbogen war und der Gänsehautfaktor war auch oft da. Also ich bereu es auf keinen Fall, die beiden Bücher gelesen zu haben :)

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