♥BR♥ Noir - Jenny-Mai Nuyen

Ein paar Infos


Noir
Anderes der Autorin
Anderes der Autorin

Deutsche Ausgabe

Erschienen: Oktober 2012
Seitenzahl: 384
Verlag: rowohlt
Broschiert: 14,95€
Kindle: 12,99€


Kurzbeschreibung


Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...

Zur Aufmachung


Ich finde die Aufmachung toll! Ich finde es trifft die Stimmung des Buches, der Titel ist auch super gewählt und, was man im Internet nicht sieht, das ist, dass die Splitter, die hier abgebildet sind, tatsächlich auf dem Cover in die Tiefe gehen. Das ist einfach klasse gemacht worden und da lohnen sich die knapp 15 Euro sogar mal...

Zum Buch


Wie das Cover des Romanes bereits vermuten lässt, schlägt Jenny-Mai Nuyen hier einen ganz anderen Ton an als bei ihren anderen Romanen. Es handelt sich nicht um High Fantasy, es ist kein Jugendroman und vor allem anderen ist das hier keine leichte Kost. Es ist nichts, was man mal eben nebenbei lesen kann ohne den Faden zu verlieren, das Buch verlangt einem höchste Konzentration ab, weil die Handlung so verworren ist. Nuyen beschreibt hier immer abwechseln ein paar Kapitel aus der Vergangenheit, dann ein Kaptel im "Jetzt". Wie Nino von Punkt A nach Z kommt, das ist einem aber zu Beginn durchaus schleierhaft, besonders, da der Prolog auch noch in der Vergangenheit spielt.
Ich persönlich muss leider sagen, dass mir das hier ein wenig zu verworren gewesen ist und die Stimmung ein wenig zu drückend. Das Ende ist eines dieser "Was zum Geier? HÄÄÄ? Wie?! Ich verstehe nur Bahnhof."-Enden. Und ich verstehe tatsächlich bis heute das Ende des Romanes nicht wirklich. Ich habe meine Theorien, ja, aber bei jeder Theorie gibt es irgendetwas, das dagegen spricht. Und aufgeklärt wurde das ganze nun mal nicht. Es endet genauso mysteriös wie das Buch auch begann. Ich glaube, dass das Leuten, die solch mysteriöse Bücher voller Geheimnisse und Verwicklungen, in denen das Ende vielerlei Bedeutungen haben kann, gut gefallen, richtig gut gefallen wird. Besonders, da es nun auch nicht schlecht geschrieben war (Aber das hätte mich bei der Autorin jetzt auch sehr überrascht) und die Geschichte auch sehr tiefgründig gewesen ist. Besonders im Bezug auf den Tod und das Leben. Fragen wie "Wie ist Leben definiert? Was macht Leben aus? Wieso leben wir?" werden hier intensiv behandelt. Auch war mir Nino als Hauptcharakter durchaus sympathisch. Man muss ihn einfach gern haben so viel wie er durchmachen musste und noch immer muss. 
Aber mein Geschmack war das Buch trotzdem nicht. Auch einfach, weil es in Ninos Leben nicht eine einzige positive Sache gibt. Rein gar nichts. Sein Leben ist sowas von deprimierend, das ist fast schon unerträglich. Hinzu kommt, dass mir die "Liebe" zwischen Nino und Noir nicht wie Liebe vorgekommen ist. Von Ninos Seite aus vielleicht noch eher, aber bei Noir hatte man eher, das Gefühl, dass Nino für sie völlig ausstauschbar gewesen ist, sie ihn aber nun einmal braucht.
Aber mein Hauptkritikpunkt ist und bleibt das Ende. Für mich machte das Ende keinen Sinn. Wenn die Autorin da ein paar mehr Worte investiert und so ein paar offene Fragen mehr geklärt hätte, hätte ich den Roman viel besser gefunden. Aber wie gesagt: Es gibt ja genug Leute, die sowas sehr gern mögen. Ich aber bin einer von den Menschen, die Erklärungen und Logik brauchen. Und das hatte dieses Ende definitiv nicht.

Fazit


Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 3 Herzen
Emotionale Tiefe: 4 Herzen
Spannung: 3,5 Herzen
Humor: 2 Herzen
Originalität: 3,5 Herzen
Logik: 1 Herz

Ein Roman, der aufgrund des Hauptcharakters und des tollen Schreibstils keineswegs schlecht gewesen ist, aber durch die drückende, depressive Stimmung, die verworrenen Handlungsstränge und das Ende, das so viele Fragen offen ließ, leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat.

♥♥♥

Hype des Monats Fazit


Ich muss dieses Mal leider sagen, dass ich nicht finde, dass das Buch diesem riesigen Hype so wirklich gerecht werden konnte. Mein Geschmack war es leider nicht, ich hatte mich sehr darauf gefreut, meine Hoffnungen wurden aber nicht erfüllt. Was nicht heißen soll, dass das Buch schlecht gewesen ist, nur eben, dass es dem Hype nicht gerecht wurde.


Zum Reinschnuppern



Danke


 Vielen lieben Dank an vorablesen und an den rowohlt Verlag für die Chance den Roman vorab lesen zu dürfen =)



Kommentare

  1. Ich darf erst morgen :-(
    Logik: 1 Herz ;-)
    Klasse! Aber das beschriebe Gefühl beim lesen hatte ich auch. Wie oft ich einzelne Passagen nochmal gelesen habe, nur weil ich dachte ich 'komm nicht mit' nur um zu erkennen, dass es wirklich unverständlich ist.... Grrrr

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  2. Genau das hatte ich auch! Ich wollte das Buch eigentlich auch mal eben in ein paar Stunden runterlesen, hab dann aber drei Tage oder so gebraucht xD Das kann man eben nicht mal eben lesen, was ja im Prinzip nichts schlechtes ist, aber, wenn man das selbst nach zweimal lesen nicht versteht...

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  3. Ich hab das Buch nur bis Seite 90 gelesen. Ich habe ewig gebraucht, bis ich diese paar Seiten durch hatte und es war ziemlich langweilig. Ich musste auch oft manche Passagen zweimal lesen, vorallem die die im "jetzt" spielten.

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  4. Ich finde ein Gutes hat sein Leben doch: Seine Schwester ;)
    Ich verstehe aber was du meinst...
    Für mich war die Story auch nicht wirklich greifbar, aber der viele Raum für Interpretaionen hat mir gut gefallen.

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  5. Aber die arme Schwester sollte er ja erst auch noch aufgeben! Das war ja so schlimm! =(

    Ja, das mit dem Interpretationsraum ist eben Geschmackssache. Ich mag es, wenn man ein bisschen hat, fand das hier aber ein wenig zu viel. Aber wie gesagt, das ich vollkommen Geschmackssache. ;)

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  6. Super Rezi, Amelie ... Sehr aufschlussreich ... Ich glaube, ich überlegs mir nochmal gründlich, ob ich das Buch lesen sollte ...

    Ich schreibe selbst ... Vielleicht besucht ihr mich mal :))

    http://shakespeare-reloaded.blogspot.de/

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  7. Die Frage bei diesem Buch ist, was wirklich Realität ist und was in einer fiktionalen Welt spielt. Und wer oder was "Noir" überhaupt ist. Wenn man sich diese Frage beantworten kann, macht auch das Ende plötzlich großen Sinn und ist alles andere als unlogisch. Die Hinweise finden sich durchweg durch die Geschichte. Geräusche, Lichter, Namen, Geschehnisse..alles findet sich auf mysteriöse Weise doppelt wieder. Man muss alles nur richtig zuordnen können. Für mich eines der schönsten Liebesgeschichten überhaupt, da es symbolisch für die Liebe zum Leben steht.

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