Rezension | Roter Zauber von Holly Black
Erschienen: August 2014
Verlag: cbt
Band in der Reihe: 2/3
Was geschieht, wenn alles, was du berührst, verflucht ist?
Verwandlungsmagier Cassel Sharpe will vor allem eines – Normalität. Nicht einfach, denn seine Familie ist eng mit dem Gangsterclan Zacharov verbunden. Cassel aber ist fest entschlossen, die Schulzeit mit seinen Freunden zu genießen und seine große Liebe Lila Zacharov zu vergessen. Keine Chance: Plötzlich ist Lila zurück und das FBI und die Zacharovs sind hinter Cassel her …
Rezension
Mir persönlich gefällt der englische Titel deutlich besser, weil er einfach besser zur Geschichte passt. Allerdings verstehe ich den deutschen Verlag auch sehr gut. "Roter Handschuh" wäre jetzt nicht so der Kassenschlager gewesen... Die neuen Cover gefallen mir irgendwie einen Hauch besser, wobei ich finde, dass die alten den Mafiaaspekt sehr viel besser rüberbringen.
Es ist eine halbe Ewigkeit her, dass ich den ersten Band der Curse Workers Reihe gelesen habe. Das war zu einer Zeit, als ich gerade erst angefangen habe Rezensionen zu schreiben und ich war von dem Buch vollauf begeistert. Leider ist es oft so, dass man mit der Zeit kritischer wird, deshalb habe ich fast befürchtet, dass mir das hier auch so gehen würde, aber falsch gedacht!
Die Charaktere sind es, die diese Geschichte tragen. Ganz besonders natürlich Cassel, aber auch Lila - bei ihr im ersten Band noch ein wenig mehr als im zweiten. Cassel ist einer der besten Hauptcharaktere überhaupt. Er ist nicht nur schlagfertig und humorvoll, sondern auch clever und verhält sich zwar nicht immer moralisch perfekt, aber man kann jede seiner Entscheidungen und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Gerade bei männlichen Protagonisten fällt es weiblichen Autoren oftmals schwer, sie nicht zu weich wirken zu lassen und gerade das hat mir hier wieder sehr gut gefallen: Dass Holly Black das bei Cassel eben nicht passiert ist.
Die Geschichte an sich drehte sich hier wieder sehr stark um den Konflikt, dass die Fluchweber von der Gesellschaft nicht anerkannt werden. In dem Sinne gab es hier schon eine leichte "Rebellion", die sich für mich aber sehr so anfühlte, als würde sie in unserer heutigen Gesellschaft so ablaufen und nicht mit der Art von Rebellion in Büchern wie Panem zu vergleichen ist. Generell konnte das Buch, wie ich finde, durch diese Thematik auch auf Rassismus eingehen und ich finde es sehr toll, wie das hier umgesetzt worden ist.
Dauerhaft hohe Spannung sollte man bei Roter Zauber zwar nicht erwarten, aber das Buch lebt auch viel mehr von den Entwicklungen zwischen den Charakteren, von Machtspielen und von Geheimnissen. Ich fand es hier super, dass Cassel hier beginnt (unfreiwillig wohlgemerkt), sich mit zwei ziemlich idiotischen FBI Agenten zu treffen und auf diese Weise so langsam aus diesem ganzen Mafiasumpf auftaucht. Und das große Geheimnis um den Mord, das die gesamte Handlung trägt, das fand ich unglaublich gut gelöst. Ich finde es eh immer toll, wenn ein Autor es schafft, dass man am Ende so einen AHA- Moment erlebt und feststellen muss, dass man diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht gezogen hatte.
Die Beziehung mit Lila ist mir zeitweise etwas auf die Nerven gegangen. Ich verstehe den Konflikt, der aus dem ersten Band mitgenommen wurde, natürlich sehr gut: Cassel will nicht mit Lila zusammen sein, wenn er weiß, dass diese ihn nur aufgrund des Fluches seiner Mutter liebt. Allerdings zog sich der Konflikt wirklich bis zum Ende des Buches durch. Ich bin gespannt, wie das im dritten Band dann noch fortgeführt wird.
Mein wirklich großer Kritikpunkt ist hier allerdings, dass, wie ich finde, dem Buch so ein wenig der rote Faden fehlte. Klar, der Mord musste aufgedeckt werden und dann immer die Treffen mit verschiedenen Leuten, aber das war es dann auch "schon". Magie kam in diesem Band auch sehr viel weniger vor, als noch im ersten.
Die Charaktere sind es, die diese Geschichte tragen. Ganz besonders natürlich Cassel, aber auch Lila - bei ihr im ersten Band noch ein wenig mehr als im zweiten. Cassel ist einer der besten Hauptcharaktere überhaupt. Er ist nicht nur schlagfertig und humorvoll, sondern auch clever und verhält sich zwar nicht immer moralisch perfekt, aber man kann jede seiner Entscheidungen und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Gerade bei männlichen Protagonisten fällt es weiblichen Autoren oftmals schwer, sie nicht zu weich wirken zu lassen und gerade das hat mir hier wieder sehr gut gefallen: Dass Holly Black das bei Cassel eben nicht passiert ist.
Die Geschichte an sich drehte sich hier wieder sehr stark um den Konflikt, dass die Fluchweber von der Gesellschaft nicht anerkannt werden. In dem Sinne gab es hier schon eine leichte "Rebellion", die sich für mich aber sehr so anfühlte, als würde sie in unserer heutigen Gesellschaft so ablaufen und nicht mit der Art von Rebellion in Büchern wie Panem zu vergleichen ist. Generell konnte das Buch, wie ich finde, durch diese Thematik auch auf Rassismus eingehen und ich finde es sehr toll, wie das hier umgesetzt worden ist.
Dauerhaft hohe Spannung sollte man bei Roter Zauber zwar nicht erwarten, aber das Buch lebt auch viel mehr von den Entwicklungen zwischen den Charakteren, von Machtspielen und von Geheimnissen. Ich fand es hier super, dass Cassel hier beginnt (unfreiwillig wohlgemerkt), sich mit zwei ziemlich idiotischen FBI Agenten zu treffen und auf diese Weise so langsam aus diesem ganzen Mafiasumpf auftaucht. Und das große Geheimnis um den Mord, das die gesamte Handlung trägt, das fand ich unglaublich gut gelöst. Ich finde es eh immer toll, wenn ein Autor es schafft, dass man am Ende so einen AHA- Moment erlebt und feststellen muss, dass man diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht gezogen hatte.
Die Beziehung mit Lila ist mir zeitweise etwas auf die Nerven gegangen. Ich verstehe den Konflikt, der aus dem ersten Band mitgenommen wurde, natürlich sehr gut: Cassel will nicht mit Lila zusammen sein, wenn er weiß, dass diese ihn nur aufgrund des Fluches seiner Mutter liebt. Allerdings zog sich der Konflikt wirklich bis zum Ende des Buches durch. Ich bin gespannt, wie das im dritten Band dann noch fortgeführt wird.
Mein wirklich großer Kritikpunkt ist hier allerdings, dass, wie ich finde, dem Buch so ein wenig der rote Faden fehlte. Klar, der Mord musste aufgedeckt werden und dann immer die Treffen mit verschiedenen Leuten, aber das war es dann auch "schon". Magie kam in diesem Band auch sehr viel weniger vor, als noch im ersten.
Fazit
Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 3,5 Herzen
Emotionale Tiefe: 3,5 Herzen
Spannung: 4 Herzen
Humor: 4 Herzen
Originalität: 4,5 Herzen
Eine gute Fortsetzung von Weißer Fluch, die wieder einmal durch Cassel als Hauptcharakter überzeugen kann, der es aber noch ein wenig an rotem Faden fehlt. Trotzdem ein Muss für alle Fans des ersten Bandes! Ich bin schon gespannt, was uns im letzten Teil noch erwartet...
♥♥♥♥
♥♥♥♥
Ich warte schon lange darauf, den zweiten Band auch lesen zu können. Blöd ist hier nur, dass -zumindest im Englischen- die Cover gewechselt wurden. Nun habe ich die alte Auflage mit collem Cover, aber Band zwei und drei sind nur noch mit nicht passendem Umschlag erhältlich...
AntwortenLöschenDie Probleme eines Bücherwurms :D
Im Deutschen gibt es ja genau das selbe Problem! Ich finde übrigens die ganz neuen englischen Cover echt am besten =) Also die schwarzen, auf denen dann mit Farbe eben so Sachen drauf sind! Ich hoffe, du kriegst das noch auf die Reihe xD Aber du weißt ja: Wir teilen alle den selben Schmerz xD
LöschenDiese Coveränderungen sind wirklich fürchterlich - keine Ahnung, was sich die Verlage dabei denken. Auch bei "Die Chronik des Eisernen Druiden" haben die einfach gewechselt. Dort hat es mir fast noch mehr weh getan :(
LöschenGeteilter Schmerz ist halber Schmerz, nicht wahr? ;)