Rezension | Plötzlich Fee von Julie Kagawa - Gesamte Reihe


Erschienen: 2010-2011
Verlag: Harlequin | Heyne fliegt
Band 1-4 von 4

WORUM ES GEHT


Schon immer hatte Meghan das Gefühl, dass irgendetwas in ihrem Leben nicht stimmt. Aber als sie an ihrem sechzehnten Geburtstag einen geheimnisvollen Jungen entdeckt, der sie aus der Ferne beobachtet, und als ihr bester Freund sich auf einmal merkwürdig verhält, muss sie erkennen, dass offenbar ein besonderes Schicksal auf sie wartet. Doch nie hätte sie geahnt, was wirklich dahintersteckt: Sie ist die Tochter des sagenumwobenen Feenkönigs und nun gerät sie zwischen die Fronten eines magischen Krieges. Ehe sie sich’s versieht, verliebt sie sich unsterblich in den jungen Ash – den dunklen, beinahe unmenschlich schönen Prinzen des Winterreiches. Er weckt in Meghan Gefühle, die sie beinahe vergessen lassen, dass er ihr Todfeind ist. Wie weit ist Meghan bereit zu gehen, um ihre Freunde, ihre Familie und ihre Liebe zu retten?

WIE ES WAR


Mir persönlich (und ich weiß, ich stehe damit so ziemlich allein da) gefallen die amerikanischen Cover einfach sehr viel mehr. Sie sehen toll aus UND passen zur Geschichte! Allein, dass auf dem vierten Band vorne Ash und hinten Puck drauf ist! Einfach super! Man erkennt auch sofort, dass es sich beim vierten Teil um einen besonderen Band handelt. Die deutschen Cover sind zwar wirklich wunderschön, aber... naja. Vielleicht liegt das aber auch an den kitschigen, grässlichen Titeln, die eigentlich verboten gehören... Während die englischen PERFEKT passen. Traurig, aber wahr...



Über The Iron King und auch über The Iron Daughter habe ich bereits ausgiebig gesprochen. Ein Klick auf die Titel führt euch da auch zu den ausführlicheren Rezensionen, aber um es noch einmal kurz zusammenzufassen, hier meine Gedanken dazu: Der erste Band der Reihe war toll! Man wurde entführt in eine neue Welt der Feen, die verzaubert und mitreißt und trifft auf wundervolle Charaktere, allen voran Grimalkin und mein persönlicher Favorit: Puck ♥. Gerade die Idee mit den Iron Fey fand ich wundervoll und sehr originell. Einziger Kritikpunkt hier war, dass mir bei den beiden Protagonisten noch ein wenig die Charaktertiefe fehlte. Etwas, das sich beim Lesen des zweiten Teiles noch als Problem erweisen würde. Damals habe ich dem Buch noch 3,5 Sterne gegeben, aber aus meiner Rezension klang deutlicher Unmut. Heute wären es sicher gerade mal 2,5 Sterne. Meghan ist mir einfach tierisch auf die Nerven gegangen, weil sie wirklich NICHTS allein auf die Reihe bekommt und Ash war der völlig vorhersehbare, kalte, aber doch warme Eisprinz und hat mich so gar nicht interessiert. Etwas, das ich ganz besonders schade fand, da ich Puck ja so sehr mochte. Schon in der Rezi kam das erste Mal die Hoffnung auf ein Spin-Off mit Puck und Grimalkin auf (Darauf warte ich noch heute... Hmmpf) Meine Rezension von damals endete damit, dass ich sagte, ich würde eine Weile brauchen, bis ich bereit sei, mich einer weiteren Portion Meghan zu stellen. Und diese Weile stellte sich als zwei einhalb Jahre heraus.


Meine Sorge, dass Meghan mich wieder zur Weißglut treiben würde, war glücklicherweise unbegründet. Im Gegenteil, in The Iron Queen beweist sie endlich, was in ihr steckt. Sie lernt, selbst zu kämpfen und sie trifft vor allem Entscheidungen eigenständig. Das hat sie so viel sympathischer gemacht als noch im zweiten Teil. Auch hat mir die Liebesgeschichte endlich wieder gefallen und ich fand das Zusammenführen der losen Fäden hier einfach toll! Es war alles stimmig und das Ende war darüber hinaus auch wirklich episch gestaltet, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Puck kam mir hier ein klein wenig zu kurz, aber alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ist von der Reihe mein Favorit.
Zu The Iron Knight habe ich dann einiges mehr zu sagen und es könnte auch Spoiler für diejenigen enthalten, die den dritten Band noch nicht gelesen haben... Also diejenigen einmal bitte weghören und erst bei Fazit weiterlesen ;)
Ja, wo soll ich anfangen? Vielleicht damit, dass ich den Sichtwechsel eigentlich gut fand. Meghan war ja ohnehin ein Problemkind für mich und Ash hat mir das nur sympathischer gemacht. Dass Puck und Grimalkin so eng mit ihm zusammenarbeiteten, das war natürlich auch DER Pluspunkt der Geschichte. Generell fand ich es toll, dass hier viel auf die Feind- bzw. Freundschaft von Ash und Puck eingegangen wird (Ich könnte weinen, ja WEINEN, wenn ich daran denke, dass die Spinoff Reihe nicht ihn als Protagonisten hat... WARUM NICHT? Warum wird mir das Paradies verwehrt?).
Warum also hat das Buch, wenn ich doch das alles so super fand dann "nur" 3,5 Sterne bekommen? Nun, das liegt hauptsächlich daran, dass es sich vom Plotdichte her so anfühlte, als hätte das alles besser als Kurznovelle erzählt werden können. Besonders ab ca. 40 Prozent der Geschichte fühlte ich mich durch die immer wieder neuen Herausforderungen ziemlich genervt. Ja, blabla, dies besiegen, vor dem flüchten... meeh. Hinzu kam, dass der hier auftauchende weibliche Charakter (mit dem man, wie ich finde, ziemlich schnell vor ihrem eigentlichen Auftauchen auch rechnet) nicht gerade mein Lieblingscharakter gewesen ist. Sie war jetzt nicht unsympathisch, aber jedes Mal, wenn Ash und sie allein waren, dachte ich mir nur: Können wir mal wieder weiter machen? Wir wissen doch eh alle, wohin das führt... Das ist übrigens auch so eine Sache: Ich fand das Buch ziemlich vorhersehbar. 
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, das waren die drei Prüfungen, denen sich Ash unterziehen muss, um ein Mensch zu werden. Die fand ich wirklich gut gestaltet und haben auch mal dafür gesorgt, dass einem vor Augen geführt wird, was er überhaupt alles aufgibt, indem er ein Mensch wird. Am Ende, muss ich sagen, ging es mir dann auch etwas zu leicht... Aber das ist sicher Geschmackssache. 

Fazit


Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 3 Herzen
 Spannung: 3,5 Herzen
 Emotionale Tiefe: 4 Herzen
  Humor: 3,5 Herzen
 Originalität: 4 Herzen

Insgesamt eine gute, solide Reihe mit einem schwächeren zweiten Teil, die mich sehr gut unterhalten, mich aber nicht ganz so umgehauen hat wie offenbar den Rest der Welt. Meghan als Protagonistin hat für einige graue Haare auf meinem Kopf gesorgt und Ash ist bis zuletzt etwas blass geblieben, aber die Idee und auch die Nebencharaktere lassen einen darüber hinwegsehen. Ich möchte auf jeden Fall auch die Spinoff Reihe lesen, womit ich nach dem Beenden des zweiten Bandes damals niemals gerechnet hätte.

♥♥♥

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