Rezension | Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke


Meine Bewertung: 2.5 von 5 Sterne

Eine fantastische, düstere und brutale Geschichte, deren Plot leider nicht überzeugen konnte.


WORUM ES GEHT

Das Labyrinth des Fauns ist ein Einzelband, der auf der Geschichte des Films Pans Labyrinth von Guillermo del Torro basiert und von Cornelia Funke geschrieben wurde.
In der Geschichte geht es um Ophelia, deren Mutter hochschwanger jetzt einen Hauptmann in Spanien heiratet. Sie und ihre Mutter ziehen nun zu diesem neuen Mann, den Ophelia den "Wolf" nennt. Dieser verfährt nicht nur mit den ansässigen Rebellen kalt und brutal... Das einzige, das Ophelia an diesem neuen Ort mag ist das Labyrinth auf den Ländereien. Hier erfährt Ophelia von einem Faun von ihrer wahren Herkunft und den Aufgaben, die ihr bevorstehen.

WIE ES WAR

Vorab: Ich habe den Film noch nicht gesehen, bewerte das Buch also völlig fernab davon. Als ich angefangen habe zu lesen wusste ich noch nicht mal, dass das Buch auf Pans Labyrinth basiert.
Wie immer bei Cornelia Funke war die Erzählweise das Highlight des Buches. Sie war bildhaft und malerisch und wie immer passte sie zum märchenhaften Setting, auch wenn es noch ein wenig düsterer war als bei Reckless und deutlich düsterer als bei älteren Romanen.
Mich wundert es nicht, dass die Autorin sich zu dieser Geschichte hingezogen fühlte, weil vieles ihren eigenen Geschichten ähnelte. Die Protagonistin liebt die Welt ihrer Bücher viel mehr als die Realität, es existiert eine märchenhafte Welt jenseits der unseren, die Zauber und Grauen vereint. Und der Kinderfresser hat mich stark an irgendeine Figur bei Funke erinnert. Vielleicht Blaubart aus Reckless... Nicht dass die Parallelen sehr stark waren, aber es macht Sinn, dass die Autorin gerade diesen Film ausgewählt hat.
Ich habe mich in das Buch leider nicht so recht hineinfühlen können. Auch wenn einige Szenen spannend waren, habe ich mich stellenweise gelangweilt. Die Nebenhandlung mit Mercedes und den Rebellen war für den Hauptplot komplett überflüssig und generell wirkte das Setting in ein tyrannisiertes Spanien gezwungen mit der Märchenerzählung verknüpft.
Dann war es eine Mischung aus Jugendroman und Stellen, die definitiv nicht mehr in den Bereich fallen. Ich hätte es zum Beispiel besser gefunden, wenn zum Ende hin klar geworden wäre, dass die Fantasywelt ein Konstrukt der Protagonistin ist, um der grausamen, realen Brutalität zu entfliehen. Dann hätte es durchaus auch noch brutaler sein können und zum Ende hin auch viiiiel deutlicher werden können. So war es einfach schwammig und ließ eher vermuten, dass das ganze real war. Diese kindliche Naivität an vielen Stellen passte halt nicht so recht in die Geschichte, auch wenn dieser Kontrast sicher die düstere Realität betonen sollte.

Trotzdem war mir die Protagonistin ganz sympathisch, aber das und der Schreibstil reichte nicht, um die Geschichte völlig zu tragen. Schade! Muss ich wohl auf eine neue Geschichte von der Autorin selbst warten! Achso und ich fand den Titel irgendwie nicht so ganz passend. Um den Wolf ging es finde ich viel mehr als um den Faun.
  • Das kam vor: Eine verlorene Prinzessin, ein grausamer Wolf, ein brutaler Kinderfresser, ein mysteriöser Faun, die Brutalität der Diktatur in Spanien
  • Wem empfehlen: Fans des Films vielleicht

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